Seit über einem Vierteljahrhundert kehrt ein Storchenpaar treu zur Gemeinde Nienhagen in der Samtgemeinde Wathlingen zurück, um hier zu brüten und ihre Jungen großzuziehen. Dieses Naturphänomen ist zu einem festen Bestandteil des lokalen Lebens geworden und verbindet die Bürger und Bürgerinnen mit den Rhythmen der Natur. Bernd aus Nienhagen hat seine Beobachtungen und die besondere Beziehung zwischen den Störchen und der Gemeinschaft geteilt.
Jährlich zieht das Storchenpaar ein bis drei Jungstörche auf, ein Ereignis, das mit Spannung erwartet wird.
Dabei folgt das Weibchen in der Regel drei bis fünf Tage nach dem Männchen, wobei es dieses Jahr eine auffällige Verzögerung von 13 Tagen gibt. Trotz dieser kleinen Ungewissheit bleibt die Begeisterung für die Störche ungebrochen.
Manchmal gesellt sich ein dritter Storch dazu, was zu großen Rangeleien unter den Vögeln führt.
Die Störche sind oft auf den Auewiesen bei der Suche nach Nahrung zu beobachten, eine Szene, die für die Einwohner von Nienhagen zu einem vertrauten Anblick geworden ist. Der 26. August markiert dann jedes Jahr den Beginn des Abschieds, wenn die Jungstörche ihre Reise südwärts antreten, gefolgt von den Altvögeln eine Woche später.
Interessanterweise hat sich der Zeitpunkt der Ankunft der Störche in Nienhagen im Laufe der Jahre verändert. Während sie 1994 noch Anfang April ankamen, sind sie in den letzten Jahren bereits am 7. Februar eingetroffen. Diese Verschiebung könnte verschiedenste Ursachen haben und wird von der Gemeinde mit großem Interesse verfolgt.
Das jährliche Wiederkehren der Störche in Nienhagen ist mehr als nur ein Zeichen des Frühlings; es symbolisiert Beständigkeit, Naturverbundenheit und das enge Band zwischen den Einwohnern und ihrer Umwelt.